Zugegeben: Positiv überrascht waren wir schon, dass trotz der hochsommerlichen Temperaturen von fast 30 Grad im Schatten so viele Naturinteressierte an unserer zweiten Tour der Serie "Mit dem Rad zwischen Moor & Geest" teilnahmen. Mit der überwältigen Resonanz von über 20 Radfahrenden hatten wir nicht gerechnet. Um so größer war die Freude.
Nach eine kurzen Stärkung bei Kaffee und Kuchen im Hofcafé Oldenbüttel, bei der Jürgen Röper das Naturefund-Konzept erläuterte, das es uns als NABU erlaubt, unter anderem Moorflächen zu erwerben, um dort Schutz- und/oder Renaturierungsmaßnahmen durchzuführen, ging es los von der dortigen Geest ins Hamberger Moor, wo schattenspendende Bäume und Fahrtwind sowie die schönen Aussichten die eigentlich hohen Temperaturen schnell vergessen ließen.
Jürgen erläuterte, dass das Hamberger Moor ein besonders nasses Moor ist, auch wenn es angesichts der derzeitigen allgemeinen Trockenheit nur schwer vorstellbar ist. Vorbei an Wasserflächen mit Mauerseglern und Libellen führte Jürgen uns zu einer schon seit jeher extensiv bewirtschafteten Fläche, die der NABU kürzlich erwerben konnte, und die nun in Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirten und in enger Absprache mit den Naturschutzbehörden weiter extensiv bewirtschaftet wird: Ein schönes Beispiel moorgerechter landwirtschaftlicher Nutzung.
Wir erfuhren von Manfred Kück von der interessanten Entstehungsgeschichte der Dörfer Ströhe und Spreddig.
Vom Hamberger Moor aus erreichten wir unseren neuen NABU Treff in der ehemaligen Ströher Dorfschule, in dem wir ab dem 20. Juni 2023 (16 bis 19 Uhr) eine offene Bürgersprechstunde anbieten. Bei einem kühlen Getränk führten Jürgen und Manfred durch die neuen Räume.
So gestärkt ging es weiter zur letzten Station ins Niedersandhauser Moor. Jürgen zeigte die Probleme, denen die Naturschützer bei Moorrenaturierungen begegnen, wie u.a. sehr dichte Birkenwälder auf schwierigem Untergrund oder auch mal eine Pandemievollbremsung. Trotz alledem ist es der tollen Zusammenarbeit verschiedener NABU Ortsgruppen und etwa den Heimatvereinen zu verdanken, dass eine ansehnliche Fläche im Niedersandhausener Moor vor einigen Jahren erfolgreich entkusselt werden konnte. Nun kann man hier zum Beispiel Glockenheide und Wollgras entdecken. Aber auch hier finden sich deutliche Anzeichen für den Klimawandel. Im Niedersandhauser Moor hat sich zum Beispiel die eigentlich im südlichen Europa beheimatete Wespenspinne angesiedelt.
Nach einer kurzen Sommerpause setzen wir unsere Serie im September fort.
Die nächste und für dieses Jahr letzte Tour Mit dem Rad zwischen Moor und Geest III - Heilsmoor – Hammetal - Springmoor findet statt am Freitag, den 8. September 2023, ab 17:00 Uhr. Treffpunkt ist das Wasserwerk Wallhöfen.